Gravierende Ungereimtheit bei der Taggeldabrechnung! War es ein vorsätzlicher Betrugsversuch?

Stefan Suva 24.05.2024 Signaler Plainte signalée

Sehr geehrte Damen und Herren


 


Erreignis vom 4. April 2024/24.45912.24.0


 


Auf das Unfallereignis gehe ich nicht ein, dieses ist Ihnen hinlänglich bekannt.


Anfang Mai 2024 habe ihr Schreiben mit der Leistungsübernahme erhalten und es wurde mir auch die Höhe des Taggeldes mitgeteilt. Aufgrund der mir vorliegenden Stundenabrechnungen und des damit verbundenen Lohnes habe ich die Höhe des Taggeldes überprüft bzw. eine eigene Berechnung vorgenommen. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass eine Differenz von rund einem Drittel zu meinen Gunsten bestand. In der Folge kontaktierte ich das Suva Kompetenz-Center Schaden und informierte mich über die erhaltenen Angaben von Seite Arbeitgeber. Gemäss Auskunft der Suva waren diese mit meinen Angaben zu 100% deckungsgleich. 


Als ich die Sachbearbeiterin Frau M. auf diese erhebliche Differenz aufmerksam machte, versuchte diese sich verzweifelt zu erklären. Laut ihren Aussagen sei das "System" für die fehlerhafte Berechnung  verantwortlich, denn das EDV-System habe diese  anhand der zur Verfügung gestellten Angaben berechnet. Ich hielt ihr in der Folge entgegen, dass die Angaben vom Arbeitgeber absolut korrekt seien und somit die Erklärungsversuche nicht stichhaltig seien. 


Nach gemeinsamer Berechnung des Taggeldes bestand nach wie vor eine Differenz von rund 30%. Ich teilte daher Frau M. mit, dass ich dies nicht hinnehmen werde und das Verhalten der Suva Konsequenzen haben werde.


In der Folge wurde ich am 13. Mai 2024 von einer Vorgesetzten Mitarbeiterin kontaktiert. Diese versuchte mich abermals davon zu überzeugen, dass es sich hierbei um ein versehen handle. Trotz  meiner Einwände das ihre Argumentationen völlig haltlos sind,  lies sie unbeeindruckt und sie sprach weiterhin auf mich ein um die Suva zu rechtfertigen und in ein gutes Licht zu rücken. Schlussendlich musste ich ihr höflich mitteilen, dass ich das Gespräch beenden  werde.


Das Geschehene ist absolut nicht nachvollziehbar, da es sich  um eine völlig triviale Angelegenheit handelt. Die Berechnung eines Taggeldanspruches einer beschäftigten Person im Stundenlohn ist eine alltägliche Situation und kein Spezialfall. Im vorliegenden Fall lagen die Angaben des Arbeitgebers korrekt vor. Ebenfalls war keine komplizierte Berechnung notwendig wie dies der Fall sein kann, wenn eine versicherte Person unregelmässige versicherte Leistungen erhält. Hierbei waren die Angaben klar und es musste lediglich der Lohn auf ein Jahresgehalt hochgerechnet werden um die Berechnung des Taggeldes vorzunehmen. Eine Aufgabe die wohl  jeder fehlerfrei durchführen kann der sich in einer Weiterbildung im Bereich HR oder Sozialversicherungen befindet und dies ohne EDV-System.


Ich muss davon ausgehen, dass die Suva aufgrund meiner versicherten Tätigkeit (Lastwagenchauffeur) davon ausging, dass ich nicht in der Lage sein werde die Höhe des Taggeldes zu überprüfen und somit dies unbemerkt und folgenlos bleibt.


Hierbei ist das Verhalten der Suva umso stossender, als diese in sehr kostenintensiven Kampagnen die Versicherten gebetsmühlenartig darauf aufmerksam macht, was diese zu Tun und zu Lassen haben. 


Weiter macht die Suva medienwirksam und schon fast in Boulevardmanier darauf aufmerksam wie durch stringente Kontrollen der Leistungserbringer, Betriebe und Versicherten in den vergangenen gut 15 Jahren weit über 200 Millionen Franken eingespart wurden. Bei diesen Einsparungen spricht die Suva von Versicherungsmissbrauch und betreib dabei die Null-Toleranz Politik.


Wie viele Millionen dürfte die Suva in den letzten 15 Jahren eingespart haben, in dem sie versicherten Personen unrechtmässig die Leistungen verweigerte und diese auf die Krankenversicherer abgeschoben hat? Wie viele Millionen dürften es wohl sein in dem die Suva die Taggelder nicht korrekt berechnete? Es dürfte wohl nur eine kleinste Minderheit in der Lage sein, dass erhaltene Taggeld auf deren Richtigkeit hin zu überprüfen. Betriebe leiten das erhaltene Unfalltaggeld in der Regel als Lohnersatz einfach an ihre Angestellten weiter.


Wer schützt somit die Versicherten vom Versicherungsmissbrauch durch die Suva. Niemand! 


Gerade wenn ein Betrieb wie die Suva so Vollmundig von der Bekämpfung von Versicherungsmissbrauch spricht, so sollte genau dies bei der Suva selber nicht vorkommen.


In diesem Zusammenhang hätte ich gerne folgende Fragen beantwortet:


- Wie konnte es zu diesem Versicherungsmissbrauch in meinem Fall kommen?


- Wie viele Millionen spart die Suva jährlich ein in dem Versicherte ihre rechtmässigen Leistungen nicht erhalten?


- Pronzentual gesehen kommt es in wie vielen Fällen dazu, dass versicherte Personen zu tief berechnete Taggelder erhalten?


- Was unternimmt die Suva als Arbeitgeber gegen fehlbare Mitarbeitende die die Versicherten um ihre Ansprüche prellen?


- Gibt es wie dies im Übrigen  schon Publik wurde bei anderen Unfallversichern auch bei der Suva interne Weisungen oder zumindest Bestrebungen einzelne Mitarbeitende anzuweisen, Fälle ablehnend zu bearbeiten wohl im Wissen das dies nicht korrekt ist?


- Was unternimmt die Suva - sofern die Suva überhaupt ein Interesse daran hat - für Massnahmen, dass Versicherte ihre rechtmässigen Leistungen erhalten und diese keinen Versicherungsmissbrauch der Suva erleiden?


- Welche unabhängige Instanz kontrolliert die Suva?


 


In der Vergangenheit konnte man immer wieder lesen, dass die Suva als zweifelhaftes Unternehmen in Erscheinung getreten ist.


Hierbei dürfte der Immobilienskandal der Suva den meisten noch in bester Erinnerung sein, hat doch dieser die Versicherten über die Prämien einen gigantischen Millionenbetrag gekostet.


Die Suva täte nun gut vor ihrer eigenen Haustüre zu wischen und besorgt zu sein, dass bei der Suva alles rechtmässig erledigt wird. Aber offenbar zeigt man lieber in Boulevardmanier mit den Fingern auf die anderen um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken. Ganz nach dem Moto: Wasser predigen und selber Wein trinken.


 


Pikant: in meiner Angelegenheit ist bis heute keine Nachzahlung erfolgt. Dies bestätigt den Missbrauchsverdacht noch zusätzlich.


 


Ich erwarte eine detaillierte Stellungnahme zu meinen Fragen. Ich bitte sie ausdrücklich diese über diese Plattform zu beantworten. Angesichts dieser Brisanz und Relevanz dieser Angelegenheit, ist dies für viele andere Versicherte/Betroffenen auch interessant. Ich werde mir andernfalls vorbehalten ihre Stellungnahme zu veröffentlichen. 


Weiter behalte ich mir in dieser Angelegenheit sämtliche Rechte vor, insbesondere auch die Aufsichtsbehörde darüber in Kenntnis zu setzten.


 


Freundliche Grüsse

  • Excuses
  • Explications
  • Autre Umgehende Nachzahlung mit angemessener Umtriebsentschädigung/Widergutmachung

Suva 06.06.2024

Guten Tag


Bei der Berechnung Ihres Taggeld-Ansatzes ist ein Fehler unterlaufen. Das ist ein sehr bedauerlicher Einzelfall und wir entschuldigen uns für die Ihnen entstandenen Unannehmlichkeiten. In der Zwischenzeit wurde der Taggeld-Ansatz neu berechnet und Mitte Mai 2024 erfolgte die Differenzzahlung an Ihren Arbeitgeber. Wir empfehlen Ihnen, diesbezüglich mit Ihrem Arbeitgeber in Kontakt zu treten.


Freundliche Grüsse